Mittwoch, 22. Februar 2012


Fangen wir erst einmal langsam an.


Cover:
Es war diesmal wirklich schwer eine Version zu finden, die nicht für Kinder verharmlost war, gute Rezensionen für die Übersetzung bekommen hatte und bei dem das Bild zum Inhalt passte.
Aber die Chemikalie, die wie ich glaube sogar mit der im Buch beschriebenen Farbe abgebildet ist!, wirkt kombiniert mit dem schwarzen Hintergrund düster genug stellt mich zufrieden.

Inhalt:
Ein kleiner missgestalteter Mann, der einem bei seinem bloßen Anblick einen Schauer über den Rücken laufen lässt weckt Mr. Utterson.
Denn der Mann mit dem Namen Mr. Hyde hatte zur Entschädigung einen kleinen Mädchens, dass er mit solcher Gleichgültigkeit und Boshaftigkeit zu Boden stieß, einen Scheck für die Familie ausstellen musste.
Und von keinen anderern als seinen Klient und langjähriger Freund Dr. Jekyll kommt für die Kosten dieser Tat auf.
Was hatte der allseits anerkannte Doktor mit diesem Scheusal zu schaffen?
Wurde er von diesem erpresst?
Als er dann auch noch das Testament seinen Freundes verwahren sollte, laut dem sein ganzes Erbe Mr. Hyde zukommen sollte, falls er sterben oder für mehrere Monate Spurlos verschwunden sein sollte war auch Mr. Uttersons Sorge geweckt. Denn diesem Teufel in Menschengestalt traute er selbst einen Mord zu...

Meine Meinung:
Ich habe lange, viel zu lange kein so gutes Buch mehr gelesen!
Ich hab sehr spät mit dem lesen Angefangen und wollte mich um 00:30 schlafen legen, da ich es für besser hielt das Buch in einem ausgeruhterem und aufmerksameren Zustand zu lesen, musste aber nach 10 Minuten, in denen ich vergeblich versucht hatte einzuschlafen und den Gedanken daran wie die Geschichte weitergehen würde, wieder nach dem Roman greifen.
Jedes Kapitel bot eine interessante, sinnvolle und höchst spannende Neuigkeit oder ein Ereignis das sowohl Mr. Utterson, als auch den Leser, dem Geheimnis um die Beziehung zwischen Mr. Hyde und Dr. Jekyll ein Stücken näher brachte.
Und dabei ist es nicht selbstverständlich das bei den wenigen ca. 90 Seiten kein einziges Mal langweile aufkommt. Es gibt Bücher die mit weniger Seiten noch Sterbenslangweilig sind.
Zudem bittet das Buch neben dem schönen Schreibstil auch einige interessante philosophische Überlegungen und besonders hoch loben möchte ich, dass die Missbildung von Mr. Hyde zwar für jeden auf den ersten Blick sichtbar, aber nicht beschreibbar ist und auch auf die vielen bösen Taten von ihm nicht genau eingegangen wird, sodass es der Phantasie jedes einzelnen überlassen bleibt was für ihn darunter vorzustellen ist.
Sodass niemand in irgendeinem Zeitalter sagen könnte, seine Taten seinen doch recht harmlos und seine Missbildung Klänge auch nicht so schlimm. 

Fazit: Ich habe bei diesem Buch wirklich gezittert, geweint, mich hektisch in meinem leeren Zimmer umgesehen und noch mal geweint, weil das Buch vorbei so schnell schon vorbei war.   


Emma 

Cover:

ein wenig zu modern und ein bisschen zu langweilig, aber noch wesentlich ansehnlicher als die anderen Covers vom selben Verlag.

Inhalt:

Die hübsche und reiche Emma verbringt ihre Zeit gerne damit sich mit Hilfe ihrer Phantasie auszumahlen welche Dame und welcher Herr in ihrer Nachbarschaft ein schönes Paar abgeben würden.
Ihre neue beste Freundin gibt natürlich ein perfektes Objekt ab und so vertreibt Emma ihre Langweile gerne damit diese gewissen Herren bekannt zu machen und mit viel Feingefühl zu versuchen die Gefühle der beiden Auserwählten in die, ihrer Meinung nach, richtigen Bahnen zu lenken.
Sie spielt mit den Schicksalen anderer, was damit endet dass Emma erst bemerkt wie viel ihr ein bestimmter Gentleman zu bedeuten scheint, als sie ihn schon an eine andere verloren glaubt...

Meine Meinung:

Erst einmal zu dem wichtigsten Punkt: Die Übersetzung.
Ich habe leider keine andere zum Vergleich, kann aber sagen, dass mir zumindest diese sehr gut gefallen hat und auch nicht zu modern übersetzt wurde, sodass der Schreibstil immer noch sehr schön und angenehm zu lesen war.
Die Handlung ist amüsant und beinhaltet viele Überraschungen und Wendungen, wenn auch die Seitenlangen Reden einer gewissen nervigen Nebenfigur namens Miss Bates wirklich Wort für Wort niedergeschrieben worden, wahrscheinlich um den Leser die Qualen zu verdeutlichen die Emma auf sich nahm wenn sie eben diese aus Höflichkeit besuchte.
Das schönste an dem Roman sind aber zweifellos die liebevoll gestalteten Charakter, die zwar nicht alle sympathisch sind, aber in ihrer Verschiedenheit und den Wandlungen die sie im Laufe der 550 Seiten durchmachen durchaus realistisch wirken und einem nicht als oberflächliche und perfekte Mary Sues in Erinnerung bleiben.
Und obwohl Emma mit ihrer Eitelkeit und Selbstüberschätzung nicht die sympathischste Protagonisten ist, habe ich sie gerade wegen dieser Fehler so lieb gewonnen, sodass es mir beim Beenden der letzten Seite und dem lesen des letzten Satzes so vorkam als hätte ich aus den Fehlern und dem Erlebten einer guten Freundin, gemeinsam mit ihr, etwas gelernt.
Trotzdem bekommt das Buch von mir einen Stern abgezogen, weil ich, sobald ich das Buch einmal weggelegt nicht das dringende Bedürfnis gespürt hatte es unbedingt weiter zu lesen.
Denn im Gegensatz zu Emma konnte man als Leser viel besser beurteilen, ob ihre Kupplungsversuche misslingen oder gut gehen würden und wer wirklich am Ende glücklich zusammen kommt, sodass man nicht vor Neugier schnell wieder zum Buch greift. Das allerdings auch nur bei der ersten Hälfte, ab dem Zweiten konnte ich es nur widerwillig aus der Hand legen :) 

Außerdem hat das Buch den unheimlich großen Vorteil, dass so weit ich weiß alle von Jane Austen erschaffenen Männer (zumindest die, die mit der Protagonistin zusammen kommen) wirkliche Traummänner sind und man ihnen mit jeder Seite immer mehr ins schwärmen gerät  ♥ 
Aber ich gönne ihn Emma natürlich :) 
Cover:

Das Buch habe ich mir ehrlich gesagt nur deswegen gekauft, weil ich eine schwäche für Männer mit längeren Haaren habe :P

Inhalt:

Penelope ist Witwe. Sie hat einen Liebhaber. Und sie ist glücklich.
So glücklich, dass sie ihren anderen Freundinnen (auch alles Witwen) wärmsten empfiehlt sich ebenfalls einen zu suchen, oder zumindest offen dafür zu sein und den anderen von allem ehrlich und offen zu berichten, was sie dann auch alle in einem Pakt versprechen und sich fortan untereinander als die fröhlichen Witwen bezeichnen.
Marianne, die im Hinblick auf ihr Liebesleben mit ihrem verstorbenen Mann David, keine besonderen Erfahrungen aufzuweisen hat und ein wenig scheu ist, von den Erzählungen der Anderen aber furchtbar fasziniert, bittet ihren besten Freund um Hilfe nach der Suche nach einem potentiellen Liebhaber.
Dieser möchte seine Schöne Nachbarin, aber lieber in seinen eigenen Armen wissen.
Blöd nur, dass er sich vor kurzem zu einer arrangierten Ehe hat hinreißen lassen und außerdem war David doch auch sein bester Freund...

Meine Meinung:

Der einfache und moderne Schreibstil hat mich am Anfang ein wenig abgeschreckt, da ich es von anderen historischen Romanen nicht gewohnt war Wörter wie "krass" oder "Flair" in historischen Liebesromanen vorzufinden.
Aber diese tauchen so selten auf und der Roman ist im Großen und Ganzen so witzig, dass man dem nach wenigen Seiten kaum noch große Beachtung schenkt und völlig in die Geschichte eintaucht.
Kein einziges Kapitel ist langweilig und es war mir kaum möglich bei einem nicht laut aufzulachen, vor allem als Adam sich Mariannes Liste von in frage kommenden Liebhabern ansehen und die einzelnen Herren nach ihren Manieren und ihrer Tauglichkeit als Bettgefährte bewerten musste. Laut seinen Worten etwas, zu dem ein Mann niemals gezwungen werden darf :D
Ich kann diesen Roman wirklich nur jeden wärmstens empfehlen und habe mich selber unglaublich gefreut, dass die Autorin noch weitere Romane über die anderen Witwen geschrieben hat :)

Donnerstag, 2. Februar 2012

Wie verzaubert man einen Viscount?

Cover:

Schnörkelige Schrift, ein schönes wenn auch schlichtes Kleid passend zur Epoche und eine passende Hintergrundfarbe. Ich liebe es }


Inhalt:

Kate Sheffield ist 21 Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Edwina zum ersten Mal in London debütiert.
Eigentlich schon viel zu alt und ohnehin kaum beachtet neben ihrer wunderschönen und bezaubernden Halbschwester, glaubt sie keinen Mann zu finden der sich für sie interessiert oder sie gar heiraten möchte und verbringt ihre Zeit lieber damit die zahllosen Verehrer ihrer Schwester zu prüfen, um diese ja nicht in falsche Hände zu geben.
Vor allem nicht in die von Anthony Bridgerton, denn dieser gilt allgemein als Schürzenjäger und ewiger Junggeselle.  
Zu dumm nur, dass Kate selber Gefühle für den Viscount zu entwickeln scheint, während sie versucht ihn von ihrer Schwester fernzuhalten…

Meine Meinung
Wie verzaubert man einen Viscount? war der erste Roman der Bridgerton Reihe den ich gelesen habe und er wird sicherlich auch nicht der letzte sein.
Die Autorin hat es geschafft den Haupt-, aber auch Nebenfiguren so viel Leben einzuhauchen, dass man sich nach kurzer Zeit selbst wie ein Teil der Londoner Gesellschaft fühlt und genervt seufzt wenn man Mrs. Featherington wieder einmal Klatsch verbreitet und sich umso mehr freut wenn Edwina oder Colin für einige Seiten mit von der Partie sind.
Der Hauptgrund warum mir das Buch aber so gut gefiel ist wegen dem Humor und den lustigen Wortgefechten und Neckereien zwischen Kate und Anthony.
Das Buch hätte zwar auch 100 Seiten dünner sein können und es gibt auch wenige spannende Ereignisse oder Wendungen, die sympathischen Charaktere und die lustigen Ereignisse lassen jedoch nie Langeweile aufkommen  :)